Detlef Fluch
Dokumentarfilmproduktion
“Film ist eher eine Methode, die Dinge in einen Zusammenhang zu stellen, als eine Geschichte zu erfinden: Die Erneuerung des Auges.” Johan van der Keuken
Zunächst waren es nur Sektorengrenzen, 1961 wurde es eine unüberwindbare Mauer, die Ost und West trennte. Berlin nach dem 2. Weltkrieg - eine geteilte Stadt.
Und doch gab es eine seltsame Normalität an dieser waffenstarrenden Grenze: Der alliierte Kontrollrat regelte die Details des feindlichen Nebeneinanders, die Westbürger durften Transit durch den Osten fahren und der Osten hatte einen Großbetrieb mitten in Westberlin:
Es war das Erbe der Deutschen Reichsbahn: Die Gleisanlagen, die S-Bahn und die großen Reichsbahnausbesserungswerke in Tempelhof und Wannsee, sie waren Eigentum der DDR.
Mehr als 4000 Westberliner arbeiteten hier unter dem Symbol der Reichsbahn - dem Flügelrad. Es war ein fast normaler Arbeitsplatz...
Ein Film von Ines De Nil und Detlef Fluch
Buch: Ines De Nil, Kamera: Detlef Fluch, Kameraassistenz und Ton: Anne Esser, Torsten Fischer, Schnitt: Detlef Fluch, Schnittassistenz: Marcel Schneidenbach. Covergestaltung: Jürgen Frohnmaier
59 Minuten, © Berlin 2013
Über den Film:
1992, nach der Wende, wird das Reichsbahnausbesserungswerk in Berlin-Tempelhof geschlossen. In den letzten Monaten vor der Stillegung kann die Fotografin Ines De Nil noch dokumentarische Aufnahmen von dem Werk und den dort beschäftigten Arbeitern und Angestellten machen. Diese Aufnahmen bilden die Grundlage des vorliegenden Dokumentarfilms: Heute, zwanzig Jahre nach der Schließung, erzählen sechs ehemalige Westberliner Arbeiter und Angestellte des RAW, wie sie die Arbeit damals erlebt haben und wie es war, als Westberliner Mitarbeiter in einem DDR-Betrieb zu sein. Sie berichten von politischen Gegensätzen und Auseinandersetzungen, von Zufriedenheit und Enttäuschung, von sozialen Veränderungen und Arbeitslosigkeit, dem Verschwinden handwerklicher Tätigkeiten, der Automatisierung der technischen Systeme und dem Stress der Arbeitsabläufe. Sie erhalten ihren Lohn in Westgeld, sind aber bei der DDR krankenversichert. Sie sind Eisenbahner mit Herz und Seele, aber auch der reale Sozialismus bestimmt ihren Arbeitsalltag. Beschimpfungen durch die Westberliner Bevölkerung waren an der Tagesordnung.
Sie erzählen von der Absurdität, mitten im kalten Krieg in einem sozialistischen Betrieb in Westberlin zu arbeiten.
Ab sofort erhältlich als DVD
Die DVD gibt es im Buchcover, enthalten ist auch ein kleines Booklet (4 Seiten) mit zusätzlichen Informationen, u.a. einer Chronologie der Reichsbahn in Westberlin.
12,- € (inkl. MwSt), zuzüglich Versandkosten, gegen Vorauszahlung.
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Ein Mengenrabatt ist möglich.